Nachhaltigkeit im Allgemeinen

Nachhaltigkeit ist in aller Munde und es ist heute nicht mehr aus der Unternehmenswelt, der Politik, der privaten Welt, den Medien etc. wegzudenken. Aber was ist eigentlich Nachhaltigkeit?

Erstmalig wurde der Begriff von Herrn Carl von Carlowitz im Jahre 1713 schriftlich erwähnt, als ihm auffiel, dass man den Raubbau bei der Abholzung des Waldes nur dadurch eindämmen kann, dass man den Bäumen Zeit gibt, nachzuwachsen und dem Wald sich zu regenerieren.

Genauso einfach ist es im Grunde immer noch:
Alles, was unsere Erde an Ressourcen bietet, kann und sollte nur in dem Maße genutzt werden, wie es a) vorhanden ist und b) auch wieder nachwachsen und sich regenerieren kann.

Dieses Prinzip kann man ganz simpel auf alle Bereiche des täglichen Lebens – aber auch eines Unternehmens anwenden.

Nachhaltigkeit in der Unternehmenspraxis – Das Prinzip der doppelten Wesentlichkeit

Bezogen auf die Unternehmen bedeutet Nachhaltigkeit damit auch: Wirtschaften, damit das Unternehmen zukunftsfähig bleibt und sowohl mit den externen als auch den internen Ressourcen sensibel und vorausschauend umzugehen.

Viele der neuen Gesetze und Regelungen beziehen sich somit zuerst auf das, was das Unternehmen ausmacht im Kontext der Nachhaltigkeit. Der Begriff „Doppelte Wesentlichkeit“ wurde spätestens durch die CSRD geprägt, durch die sehr viele Unternehmen die nächsten Jahre die Nachhaltigkeits-bestrebungen dokumentieren müssen. Alles beginnt in dieser Richtlinie mit der Feststellung, welche Einflüsse das Unternehmen auf seine Umwelt und Gesellschaft hat – vor allem bezogen auf die Aktivitäten in der Wertschöpfungskette. Dieser Punkt wird auch als Impact Materiality bezeichnet und ist die Inside-Out Perspektive der doppelten Wesentlichkeit.

Im zweiten Aspekt der doppelten Wesentlichkeit werden die Nachhaltigkeitsthemen betrachtet, die auf das Unternehmen von außen Einfluss haben; wie z.B. klimatische Einflüsse oder indirekte Einflüsse durch Preiserhöhungen für Benzin und Öl. Diese sog. Outside –In Perspektive wird auch als finanzielle Wesentlichkeit bezeichnet (Financial Materiality) , da diese Einflüsse immer auch finanzielle Auswirkungen auf das Unternehmen haben – entweder als Chance oder als Risiko.

Die Unternehmen – und damit für uns im Fokus vornehmlich unsere Kunden im Finanzdienstleistungs- und Versicherungssektor – finden sich zunehmend in einem Dschungel von Vorschriften, Regularien, Gesetzen, aber auch freiwilligen Berichterstattungen, Zertifizierungen oder Nachhaltigkeitsinitiativen wieder, der für alle Beteiligten immer undurchdringlicher und undurchsichtiger erscheint.

Im einzelnen sind dies beispielsweise die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) als Nachfolger der Non-Financial Reporting Directive (NFRD), die EU-Taxonomieverordnung, die CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (CSR-RUG), das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) und die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) als europäischer Standard. Und das sind nur einige der verpflichtenden und/oder freiwilligen Berichterstattungen für unsere Kunden der Finanzdienstleistungsbranche.

Datenmanagement, Datenqualität und ESG

Alle Gesetze, Richtlinien und Zertifikate haben eines gemeinsam; sie leben von Daten. Unternehmen müssen in den nächsten Jahren in der Lage sein, ihr Unternehmen und Portfolio bezüglich festgelegter ESG-Kriterien zu bewerten.

Voraussetzung dafür ist die laufende Kontrolle der ESG-relevanten Daten, sowie deren regelmäßige Aktualisierung. Die Datengrundlage muss valide sein, damit Nachhaltigkeitsberichte aussagekräftig und gemäß dem geforderten Standard an die Anforderer übermittelt werden können.

Geeignete Systeme und Prozesse sind die Grundvoraussetzung, um Daten aus verschiedenen Quellen zu sammeln und zu konsolidieren. Daten müssen in Formaten gespeichert werden, welche für die anschließende Analyse und Berichterstattung geeignet sind.

Dabei fängt das Übel meist damit an, dass man die Daten nicht an den relevanten Stellen verfügbar hat. Die Datenquellen enthalten aktuell in den meisten Fällen noch nicht alle geforderten Datenfelder, so dass die Ablage der Daten in anderen Datenbanken erfolgt, die im Anschluss wieder mühselig zusammengeführt werden müssen.

Wenn die großen Software Hersteller dann endlich die relevanten Datenfelder in den ERP-Systemen zur Verfügung stellen, stehen die Unternehmen vor der Herausforderung, diese mit Leben – also mit Inhalten – zu füllen.
Externe Datenquellen müssen ebenfalls eingebunden werden und so wird aus einem Datenquellen Sammelsurium eine nicht zu unterschätzende Herausforderung für jedes kleine oder große Unternehmen.
Die „eierlegende Wollmichsau“ gibt es nicht für die Nachhaltigkeitsberichterstattung und so muss jedes Unternehmen für sich entscheiden (oder entscheiden lassen), welchen Weg mit welcher Software man gehen möchte.

IT-Beratungen – wie wir in der isacon AG – können helfen, die Daten zu analysieren, die Qualität zu bestimmen, einen Fahrplan zu einer erfolgreichen Berichterstattung zu entwerfen, oder auch einzelne Datenlücken zu schließen oder externe Quellen anzubinden. Dabei ist wichtig, dass IT-ler und Fachkräfte für Nachhaltigkeit und die Experten für die einzelnen Berichterstattungen eng zusammen arbeiten, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Ggf. benötigen die Unternehmen noch gute Business Analysten, die die Sprache der Fachabteilungen sprechen und in die Sprache der IT übersetzen.

Alte Zöpfe abschneiden – Daten löschen und reduzieren

Neben der Tatsache, dass Daten wichtig und auch zwingend notwendig für die Berichte bzgl. Nachhaltigkeit sind, ist aus ökologischen Gesichtspunkten das Speichern unnötiger Daten oder eine doppelte ( oder x-fache) Datenhaltung im Allgemeinen zu vermeiden. Oftmals existiert alte Software mit alten Datenbanken und Inhalten im Terrabyte Bereich, die nie wieder genutzt werden und auch nicht aufbewahrungspflichtig sind. 1 TB Cloud Daten produziert pro Jahr ca. 210 Kilogramm CO2. Zum Vergleich: Ein deutscher Durchschnittsbürger verbraucht ca. 10,3 Tonnen CO2 im Jahr. Das bedeutet, dass ca. 50 TB Cloud Daten so viel CO2 produzieren, wie ein einzelner Mensch pro Jahr. Digitaler Datenmüll erzeugt also Unmengen an CO2 – im Jahr 2020 waren dies 5,8 Millionen Tonnen CO2.

Unsere Experten helfen Ihnen weiter!

Wenn Sie Informationen oder Unterstützung in Bezug auf Datenmanagement, Daten Löschung, Archivierung oder Retirement von Software benötigen, oder neue Datenquellen angebunden oder verbunden werden müssen, Felder und Feldinhalte geschaffen werden müssen, sprechen Sie uns gerne an. Wir sind für Ihre Anliegen da. Falls Sie weitere Fragen zum Service- und Produktangebot der isacon AG haben, zögern Sie nicht, sich an unsere Experten zu wenden. Kontaktieren Sie gerne unseren Experten oder nutzen Sie unser Kontaktformular.

Stefanie Leisen

innovative software
applications & consulting AG
Bergstraße 49 | 69469 Weinheim